Niall Fairhead

In Conversation with London Art Dealer Niall Fairhead

That afternoon, when I met Niall, there was an original ceramic plate by
Picasso up for an online auction. Niall Fairhead, an art dealer in London for over 30 years, was looking forward to bidding, he told me. “It shows a dove – a symbol of peace – a very nice piece with a great history”, Niall explains. “Picasso was involved in the peace movement. He was a superstar of his time so his voice was listened to.” Niall knows quite a bit about the artist, because Picassos form a large part of his art collection.

We meet for coffee and biscuits in the city. The interiors of the Private Members’ Art Club in Dover Street, where Niall had invited me to, are quite something. Unfortunately, I wasn`t allowed to take any photos inside but never mind, we found a lovely spot later outside. But anyway, back to Niall: “Most art dealers sell on commission; I buy and sell”, he tells me. He spends a few hours at online auctions almost daily. After 30 years of trading art, he owns a large stock of art – between 300 and 400 pieces worth about a million pounds. “Most of it is currently with dealers or on display at shows all over the world”, Niall says.

Gloom in the industry

“I`ve got three portfolios”, Niall explains. “The School of Paris, for example Matisse or Picasso, American Pop such as Andy Warhol, Lichtenstein and others, and the Modern British like Banksy or David Hockney. A lot of them are signed limited prints which are more affordable and only cost a few thousand pounds, as well as ceramics. However, I noticed that those works of art that cost around 20.000 pounds sell easier than the ones that go for 5000. Because those who spend 20.000 are not worried about their electric bill, those others are. “

For the last couple of years, he has experienced a fall in sales because of recent developments in politics and our economy: People who used to be moderately wealthy are finding themselves struggling to maintain a comfortable standard of living. “There is a gloom in the industry; the luxury sector has been severely hit. Sales are half of what they were just three years ago.” Contemporary artists have taken the biggest blow, he says. “The value of contemporary art has gone down because investors play it safe and buy well-known names.”

Price bubbles

Thanks to his experience and a good sense of what`s in fashion his business which he leads together with his wife is still going strong. “I’m now mainly looking for private buyers as clients; people who lack the expertise need an art dealer to hold their hand when they buy art.” Works of art can go considerably up and down in value depending on what`s in fashion, Niall explains.

“There are price bubbles – an example is Banksy: his art went up and up in price, and then it dropped. What`s in fashion is as important as the history of a piece of art and if you buy art for investment you have to know what`s currently popular.” Niall has observed a growing number of art advisors who promise to build a collection for private buyers and charge a percentage of what they buy for their clients. “But a lot of them are unethical and have in fact very little knowledge of what they are doing”, warns Niall.

Humour and Storytelling

Personally, Niall loves art that has a sense of humour or has a message. Like the Picasso dove plate he is looking at buying. “This kind of art usually sells better as well”, he says. “A lady once walked up to me and told me how boring my Picasso was. I explained the story behind the picture and it turns out that it didn`t bore her at all but in fact she bought the picture. That`s what art does: It projects an emotion, a concept.”

And there we have it again: Storytelling is what people are drawn to. Messages, stories that make them feel something, that don`t bore. What`s true for art is true for commercial photography as well (which is also a form of art): The more story it contains, the more emotion it evokes the more successful it is.

Find out more about Niall Fairhead here: www.fairheadfineart.com

Niall Fairhead Fine Art

Niall Fairhead

Im Gespräch mit Niall Fairhead, Kunsthändler in London

Heute Nachmittag wird ein Teller von Picasso online versteigert. Niall Fairhead, seit über 30 Jahren Kunsthändler in London, freut sich auf die Auktion, wie er mir erzählt. „Auf dem Teller ist eine Taube abgebildet – ein Symbol für Frieden – ein sehr schönes Stück mit einer großartigen Geschichte“, erklärt Niall. „Picasso engagierte sich in der Friedensbewegung. Er war ein Superstar seiner Zeit, daher wurde auf seine Stimme gehört.“ Niall weiß einiges über den Künstler, denn Picassos machen einen großen Teil seiner Kunstsammlung aus.

Wir treffen uns in der Stadt auf Kaffee und Kekse. Die Innenräume des Private Members’ Art Club in der Dover Street, in den Niall mich eingeladen hat, sind beeindruckend. Leider durfte ich drinnen keine Fotos machen, aber das macht nichts, wir haben später auch draußen einen schönen Platz gefunden. Aber zurück zu Niall: „Die meisten Kunsthändler verkaufen auf Provisionsbasis, ich kaufe und verkaufe“, erzählt er mir. Er verbringt fast täglich einige Stunden mit Online-Auktionen. Nach 30 Jahren im Kunsthandel besitzt er einen großen Bestand an Kunstwerken – zwischen 300 und 400 Stücke im Wert von etwa einer Million Pfund. „Das meiste davon befindet sich derzeit bei Händlern oder wird auf Ausstellungen auf der ganzen Welt gezeigt“, sagt Niall.

Düstere Stimmung in der Branche

„Ich habe drei Portfolios“, erklärt Niall. „Die Schule von Paris mit beispielsweise Matisse oder Picasso, amerikanische Pop-Art wie Andy Warhol, Lichtenstein und andere, und moderne britische Künstler wie Banksy oder David Hockney. Viele davon sind signierte limitierte Drucke, die erschwinglicher sind und nur ein paar tausend Pfund kosten, sowie Keramiken. Ich habe jedoch festgestellt, dass sich Kunstwerke, die etwa 20.000 Pfund kosten, leichter verkaufen lassen als solche, die 5000 Pfund kosten. Denn diejenigen, die 20.000 Pfund ausgeben, machen sich keine Sorgen um ihre Stromrechnung, die anderen hingegen schon.“

In den letzten Jahren musste Niall aufgrund der politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen einen Umsatzrückgang hinnehmen: Menschen, die früher über ein mittleres Vermögen verfügten, haben nun Schwierigkeiten, ihren gewohnten Lebensstandard aufrechtzuerhalten. „Die Branche ist momentan in einer düsteren Stimmung; der Luxussektor wurde schwer getroffen. Die Umsätze sind nur noch halb so hoch wie noch vor drei Jahren.“ Zeitgenössische Künstler seien am stärksten betroffen, sagt er. „Der Wert zeitgenössischer Kunst ist gesunken, weil Investoren auf Nummer sicher gehen und bekannte Namen kaufen.“

Preisblasen

Dank seiner Erfahrung und seinem guten Gespür für Mode läuft das Geschäft, das er gemeinsam mit seiner Frau führt, nach wie vor gut. „Ich suche jetzt hauptsächlich private Käufer als Kunden; Menschen, denen das Fachwissen fehlt, brauchen einen Kunsthändler, der ihnen beim Kauf von Kunst zur Seite steht.“ Kunstwerke können je nach Trends erhebliche Wertschwankungen erfahren, erklärt Niall.

„Es gibt Preisblasen – ein Beispiel dafür ist Banksy: Der Preis für seine Kunstwerke stieg und stieg und fiel dann wieder rasant. Was gerade in Mode ist, ist genauso wichtig wie die Geschichte eines Kunstwerks, und wenn man Kunst als Investition kauft, muss man wissen, was derzeit beliebt ist.“ Niall hat beobachtet, dass es immer mehr Kunstberater gibt, die versprechen, eine Sammlung für private Käufer aufzubauen, und dafür einen Prozentsatz des Kaufpreises von ihren Kunden verlangen. „Aber viele von ihnen sind gewissenlos und haben in Wirklichkeit nur sehr wenig Ahnung von dem, was sie tun“, warnt Niall.

Humor und Storytelling

Persönlich liebt Niall Kunst, die Humor hat oder eine Botschaft trägt. Wie der Picasso-Taubenteller, die er kaufen möchte. „Diese Art von Kunst verkauft sich in der Regel auch besser“, sagt er. „Einmal kam eine Dame auf mich zu und sagte mir, wie langweilig sie meinen Picasso finde. Ich erklärte ihr die Geschichte hinter dem Bild, und auf einmal war sie überhaupt nicht mehr gelangweilt, sondern sie kaufte das Bild sogar. Das ist es, was Kunst ausmacht: Sie vermittelt eine Emotion, ein Konzept.“

Und da haben wir es wieder: Menschen fühlen sich von Geschichten angezogen. Botschaften, Stories, die uns etwas fühlen lassen, die nicht gleichgültig sind. Was für die Kunst gilt, gilt auch für die kommerzielle Fotografie (die ja auch eine Form der Kunst ist): Je mehr Storytelling sie enthält, desto mehr Emotionen weckt sie und desto erfolgreicher ist sie.

Mehr über Niall Fairhead findest du hier: www.fairheadfineart.com/


Entdecke mehr von Nadine Wilmanns

Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.

Leave a Comment

Nach oben scrollen